Wirbelmodell





Idee: Dr. Christine Laugwitz
Holzkonstruktion: Paul Besler und Dr. Christine Laugwitz
Foto: Dr. Christian Laugwitz
(c) Dr. Christine Laugwitz



Hier sind zwei Möglichkeiten einer Brustwirbelsäule mit Wirbeln vereinfacht dargestellt. Die Holzblöcke stehen für den Wirbelkörper, die Plättchen für den Dornfortsatz.
Diese Modelle sollen die Interpretation der Wirbelsäule bei Danuvius veranschaulichen.

Das linke Modell entspricht einer geraden Brustwirbelsäule, wie sie bei Schimpansen zum Beispiel vorkommt. Das rechte Modell entspricht einer nach hinten gebogenen Brustwirbelsäule (Kyphose) wie bei uns Menschen, oder wie sie bei Danvius guggenmosi vermutet wird.
Bei uns Menschen setzt sich die Brustwirbelsäule mit der Lendenwirbelsäule fort, die nach hinten gebogen ist (Lordose). Zusammen ergibt dies eine S-förmige Krümmung, ein Zeichen des aufrechten Ganges.

Der eine gefundene (obere) Wirbel von Danuvius hat nur eine Gelenkfläche zu den Rippen am Wirbelkörper, daher wird er als erster Wirbel eingestuft. Denn alle anderen Brustwirbel haben zwei Gelenkflächen zu den Rippen. Die Rippen sind quasi zwischen zwei Wirbelkörper eingebaut und haben so zwei Kontaktstellen zu den Wirbeln, jeweils zu dem oberen und zu dem unteren Wirbel. Der andere gefundene (untere) Wirbel von Danuvius ist ein sogenannter Übergangswirbel, mit einer Oberfläche nach oben, die zu einem Brustwirbel passt, und mit einer Oberfläche nach unten, die zur Lendenwirbelsäule passt. Er ist also am Übergang von Brust- zu Lendenwirbelsäule.

Meine Modelle haben 13 Wirbel, was eher bei Menschenaffen zutrifft, wir Menschen haben meist 12 Brustwirbel. Aber es gibt viele Variationen. Wieviele Brustwirbel Danuvius hatte, wissen wir nicht.

Die braun markierten Wirbel des rechten Modells entsprechen den Funden des Danuvius guggenmosi. Die Beurteilung der Wirbelsäulenkrümmung bei Danuvius beruht auf den unterschiedlichen Winkeln, in denen die Dornfortsätze zum Wirbelkörper stehen.
Der Wirbelkörper-Dornfortsatz-Winkel beträgt beim oberen Wirbel 177°, beim unteren Wirbel 136°.
Aus den unterschiedlichen Winkeln wird ersichtlich, dass die Wirbel nicht wie bei einem Schimpansen turmartig übereinander gestapelt sein können. Wegen der Dornfortsätze, die nicht aneinanderstoßen dürfen, muss also die Wirbelsäule in dem entsprechenden Abschnitt ausweichen und ist daher bei Danuvius gekrümmt. Das legt nahe, dass die ganze Wirbelsäule bei ihm S-förmig wie beim Menschen ist.

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