Wenn man Fossilien findet, stellt sich bei Tieren automatisch die Frage nach ihrem Aussehen.
Im Fall von Danuvius guggenmosi sind lediglich Knochen und Zähne überliefert.
So können wir über die Größe des Tieres oder auch über Proportionen relativ gute Aussagen machen. Der Unterschenkelknochen ist kürzer als der Unterarmknochen. Wir können teilweise durch die Knochenkontur auf die Oberflächengestaltung schließen. Für das Gesicht haben wir Fragmente der Ober- und Unterkiefer mit der Oberfläche, die nach außen zeigt. Aber es sind nur Fragmente, mit wenigen Zähnen. Wir können über Muskelansatzstellen auf die Ausprägung der Muskulatur schließen, ohne genaue Kenntnisse der Muskelgruppen zu haben.
Aber wir wissen nichts über die Haut oder ihre Hautanhangsorgane. So sind Behaarung und deren Farbe reine Fantasie und in Anlehnung an heute lebende, verwandte Tiere wie Schimpansen gestaltet. Über äußere Geschlechtsorgane wissen wir überhaupt nichts. Die Augenfarbe und Augenstellung, die einem Tier einen gewissen Charakter verleihen, sind nicht bekannt.
Es fällt auf, dass Danuvius fast ausschließlich stehend dargestellt wird. Das soll vermutlich den aufrechten Gang, den man ihm zuschreibt, betonen. Die meisten Darstellungen sind sehr statisch, in unnatürlichen Posen. Tiere in Bewegung und in einer angemessenen Umgebung vermitteln mehr als ein Affe, der auf einem Stück Holz steht und mit dem Daumen nach unten zeigt.
Die Paläo-Art ist eine eigene Kunstrichtung und setzt voraus, dass sich der Künstler nicht nur mit Malerei oder Gestaltung beschäftigt. Voraussetzung einer ansprechenden Gestaltung sind solide Grundkenntnisse der Paläontologie und Zoologie. So ist die Qualität des Kunstwerks abhängig vom Wissensstand des Künstlers.
Illustration von Amauricio Antón, Madrid. Ausstellung Molassic Park in München, 2021. Foto: Museum Mensch und Natur München.
links: Künstlerische Rekonstruktion von Velizar Simeonovski/ Universität Tübingen, 2019
rechts: (c) Museum der Universität Tübingen MUT/ Tonfigur: S. Potengowski/ Foto: Dr. Christine Laugwitz, 2020
Pforzen: Eine Gemeinde - zwei Ausstellungen/ Mit freundlicher Genehmigung der Gemeinde Pforzen
Fotos: Dr. Christian Laugwitz, 2021
links: Ausstellungsteil "Die Grabungen in der Hammerschmiede" der Firma koopdesign, Marktoberdorf
rechts: Ausstellungsteil "Auf den Spuren der Urmenschen" der Firma Expo-Fauna, Tussenhausen, Dieter Luksch
Rostskulpturen eines unbekannten Künstlers, vorübergehend auf Freiflächen in Pforzen aufgestellt, links vor dem Vereinshaus und rechts am Ortseingang bei der Wertach
Fotos: Dr. Christine Laugwitz
Foto: Dr. Christine Laugwitz
Der Fund des Danuvius guggenmosi hat für Aufsehen gesorgt. Das nahm die Gemeinde Pforzen zum Anlass, den aufrechten Gang im eigenen Ort entstehen zu lassen. So verkünden es die Schilder am Ortseingang im Osten und Westen.
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