Hier gebe ich einen Überblick über mir bekannte aktuelle und vergangene Ausstellungen zu Danuvius guggenmosi, ergänzt um Schilder in der Gemeinde Pforzen und einen Wanderweg
Überblick der Ausstellungen
Aktuelle Ausstellungen
Info-Pavillon
in Pforzen, seit 03.04.2025 für die Öffentlichkeit zugänglich
Wanderausstellung Molassic Park
im Mammut-Museum in Siegsdorf vom 27.12.2024 bis 09.11.2025
Vergangene Ausstellungen
Wanderausstellung Pforzen
Universität Tübingen: Danuvius & Buronius
Bauernhofmuseum Jexhof: Udos Welt
Stadtmuseum Ingolstadt: Vom Affen zum Ich - Lucy, Udo, Neandertaler
Tübingen MUT:UDO - Der erste Fußgänger
Informationstafeln in Pforzen
Texttafeln in Pforzen
Udo Info Box in Pforzen
Info-Pavillon in Pforzen
Am 03. April 2025 wurde der Info-Pavillon zur Tongrube Hammerschmiede eröffnet und ist jetzt für die Öffentlichkeit zugängig.
Er steht am Kreisverkehr an der B16. Adresse: 87666 Pforzen, Am Moosberg
Geöffnet ist er täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr (in den Sommermonaten sind diese Uhrzeiten so geplant, Stand Juli 2025).
Das Außengelände ist noch nicht gestaltet, der Zugang ist noch nicht barrierefrei (Stand Juli 2025), was vermutlich leider noch länger dauern wird.
Fotos: 03.04.2025, rechtes Foto: mit freundlicher Genehmigung der Gemeinde Pforzen
Zusammen mit dem Landkreis Ostallgäu gab die Gemeinde Pforzen eine Machbarkeitsstudie bei der Firma frankonzept in Würzburg in Auftrag (vorgestellt am 16. Juli 2021). Umfang der Präsentation des Danuvius guggenmosi sind hierbei ein Informationspavillon, eine Ausstellungsplattform an der Tongrube der Hammerschmiede und in weiter Zukunft ein Besucherinformationszentrum.
Aufgrund dieser Studie entschied die Gemeinde Pforzen, einen Info-Pavillon zum Thema Danuvius guggenmosi zu bauen. Im Dezember 2023 war Spatenstich. Dabei soll die Form eines "D" Touristen anlocken und an Danuvius erinnern. Es wäre erfreulich, gäbe es noch einen Hingucker, der auch Orts- und Fachfremden vermittelt, dass es sich hier um einen paläontologischen Fund eines Menschenaffen handelt.
Die Architektur stammt von abtplan urban architecture, Kaufbeuren, die Innengestaltung (Text, Illustrationen, Ausstellungsgestaltung) von der designgruppe koop, Marktoberdorf.
Leider hat der Architekt offensichtlich nicht damit gerechnet, dass Holz arbeitet und so keinen Türstock gebaut. Die Türen klemmen gerade und sind entweder nicht zu schließen oder nicht zu öffnen (Stand 03.07.2025).
Das Innere wurde von der designgruppe koop aus Marktoberdorf gestaltet, die bereits den Auftrag für die Wanderausstellung hatte. So verwundert es nicht, dass beide Ausstellungen sich sehr ähnlich sind. (Stand April 2025). Nach Frau Koop ist der Innenraum in zwei Erlebnisräume unterteilt: das tonig erdige Heute und das üppig grüne Damals. Im ersten Raum erfahren wir die Geschichte der Tongrube, sehen schematisch dargestellt die Funde des männlichen Danuvius guggenmosi und erhalten Informationen zur Geologie. Im zweiten Raum werden uns weitere Tierfunde vorgestellt.
Leider bleibt Vieles oberflächlich, inhaltlich gibt es einige Fehler zu beanstanden. So z.B. ist mir kein "Oberschenkelgelenk" bekannt, der deutsche Name lautet "Hüftgelenk". Der Fund ist hier ein Oberschenkelkopf. Fremdwörter oder Fachbegriffe werden nicht erklärt. Wer weiß schon, was sich hinter dem Wort "Schluff" oder "Paläo-Böden" (eigentlich Paläoböden) verbirgt, die Wertach gab es in der Eiszeit noch nicht. Wer kennt sich im Buchstabensalat der Zähne aus, mit m, M und P oder p, ein i gibt es auch und dem folgt eine Ziffer? Wer ist schon einmal einem Homo habilis begegnet? Die Fundzahl zu Danuvius ist sehr undurchsichtig. Hier seien es 42 Fundstücke, veröffentlicht sind in Nature, 2019 (in der Erstveröffentlichung des Danuvius guggenmosi) 37 und in der Buronius-Veröffentlichung steckt ein Danuvius-Zahn mit drin. Weitere ordentliche Veröffentlichungen sind mir nicht bekannt.
Schade, es sind ansatzweise einige schöne Ideen. Doch die Umsetzung ist so nicht erfreulich. Ich hätte mir Erklärungen gewünscht, die Kinder und interessierte Erwachsene, die mit dem Thema noch nicht Kontakt hatten, verstehen können. Offensichtlich wurde hier nur der Teil, der die tübinger Forschung betrifft, dargestellt. Bei der Hörstation darf man noch gespannt auf einen Text zum Thema sein, bislang konnte man sich den Werbetext für Hörstationen anhören (Juli 2025). Und leider ist an einer interaktiven Station schon nach kurzer Zeit der Drehknopf abgebrochen, so dass sie erst einmal entfernt wurde.
Desweiteren sollen ein Wanderweg zur Tongrube und an der Tongrube eine Ausstellungsplattform folgen. Dazu fehlen aber noch konkrete Planungen. Ein angedachtes Besucherinformationszentrum darf angezweifelt werden. Das Projekt wird finanziell vom Landkreis und dem bayerischen Staat unterstützt. Kosten, die über einen genehmigten Etat hinausgehen, wird die Gemeinde Pforzen tragen müssen, genauso muss sie für den Unterhalt sorgen.
Wanderausstellung Molassic Park
Fotos: Museum Mensch und Natur, München, 2021
Flyer "Molassic Park"
Molassic Park - eine Expedition zu Bayerns Menschenaffen, Urelefanten und subtropischen Wäldern.
Dies ist eine Wanderausstellung, die gemeinsam vom Museum Mensch und Natur in München, vom Botanischen Garten in München-Nymphenburg, von der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in München, BIOTOPIA Naturkundemuseum Bayern und der Eberhard-Karls-Universität Tübingen konzipiert wurde.
Der Start dieser Sonderausstellung war in München in der Winterhalle des Botanischen Gartens. Parallel dazu wurde ein Themenpfad zu Pflanzenfossilien im Freiland des Botanischen Gartens angelegt und es wurde am Biotopia LAB ein pädagogisches Programm angeboten (02.07.2021 - 05.09.2021).
Die Wanderausstellung wurde im Naturkundemuseum Bamberg (28.10.2021 - 08.05.2022), im Jura-Museum Eichstätt (25.05.2022 - 06.11.2022) und im RiesKraterMuseum Nördlingen (16.12.2022 - 05.11.2023) gezeigt.
Derzeit ist sie nicht zu besichtigen, sie wird aber weiter gezeigt werden. Geplant ist eine Sonderausstellung in Siegsdorf, im Mammut-Museum ab dem 27.12.2024 bis 09.11.2025. (Stand 31.10.2024)
Hier werden Repliken von Danuvius guggenmosi und weiterer Funde aus der Tongrube der Hammerschmiede präsentiert und in das Thema Molassebecken eingebunden. Zudem wird der mögliche aufrechte Gang des Danuvius guggenmosi dargestellt.
Der Abguss des Mühldorfer Urelefanten, ein Gomphotherium, war nur in München zu sehen. Inzwischen steht er wieder an seinem ursprünglichen Platz im Lichthof des Paläontologischen Museums in München, wo er weiterhin besichtigt werden kann. Allerdings hat das Mammut-Museum eine Replike des Schädels in seiner Ausstellung.
Sehr, sehr lohnend!
Pforzen: Eine Gemeinde - zwei Ausstellungen (mit Wanderausstellung)
Die Gemeinde Pforzen wollte ihren "Sensationsfund" zeitnah präsentieren. Die selbe Idee kam vom Landratsamt Ostallgäu, das für Pforzen zuständig ist.
Das führte zu der Doppelausstellung in Pforzen unter dem Motto:
"Eine Gemeinde - zwei Ausstellungen".
Im Alten Feuerwehrhaus und Spritzenhaus Pforzen, Bahnhofstraße 16
Geöffnet von 24.10. bis 01.11.2020, coronabedingt verkürzt, sowie am 11.-13. Juni 2021.
Außerhalb dieser Öffnungszeiten wurden für die Allgemeinheit Führungen für Schulen oder Gruppen angeboten.
Die Doppelausstellung wurde mit dem Titel "Auf den Spuren der Urmenschen und Die Grabungen in der Hammerschmiede" beworben.
Foto: Pforzen, Januar 2021
Der erste Teil "Auf den Spuren der Urmenschen" stellt Danuvius in eine Evolutionsausstellung der Firma Expo-Fauna, Tussenhausen. Diese existierende Ausstellung war von Herrn Luksch (Expo-Fauna) in Zusammenarbeit mit dem Ausstellungszentrum für Archäologie des Emslandes entwickelt worden. Sie beschäftigt sich mit der Frage, woher wir kommen. Herr Luksch präsentiert hier seine Idee einer Weichteilrekonstruktion des fossilen Menschenaffen Danuvius guggenmosi.
Foto: Pforzen, Juni 2021
Der zweite Teil "Die Grabungen in der Hammerschmiede" ist eine gelungene Wanderausstellung der designgruppe koop, Marktoberdorf, mit dem Thema "Pforzen vor 12 Millionen Jahren". Dieser Ausstellungsteil gliedert sich in fünf Bereiche: Zeit und Ort, Die Funde, Sensation Udo, Udo und die Presse und Die Grabungen.
Dieser zweite Teil wird als "Die Wanderausstellung" in weiteren Orten gezeigt. Leider erhält sie dabei verschiedene Namen und wird nicht aktualisiert. Sie spiegelt also die Fundsituation von 2019 wider (Stand Februar 2024).
Im Außenbereich wurde auf andere Themen der Pforzener Geschichte aufmerksam gemacht.
Fotos: links im Landratsamt Marktoberdorf, März 2022; rechts Sparkassen-Passage Kaufbeuren, Mai 2022
Ausstellungsorte der Wanderausstellung:
Die Weichteilrekonstruktion des Danuvius guggenmosi wandert mit.
2022: Landratsamt Marktoberdorf (Wanderausstelllung UDO - Sensation Udo und die Grabungen in der Hammerschmiede), in der Sparkassen-Passage Kaufbeuren (UDO - Die Sensation aus der Hammerschmiede), Hofmühle Immenstadt, Unterthingau im Roten Schloss, Türkheim (Udo Danuvius guggenmosi - Ganz schön affig?!)
2023: Germaringen (UDO Wanderausstellung), Textilhaus Stammel in Buchloe (Senstationsfund in der Hammerschmiede - eine Ausstellung zu den Funden in Pforzen), Haus zum Gugger in Bad Wörishofen (UDO Die Sensation aus der Hammerschmiede), Benninger Ried und Gemeinde Mauer in Baden-Württemberg
2024: Modehaus Stammel in Mindelheim, Museum Schloss Brenz in Sontheim an der Brenz, Haus zum Gugger in Bad Wörishofen, Antonitersaal in Memmingen, Gymnasium in Füssen
Diese Ausstellungen sind alle beendet.
2025 aktuell - Ausstellung:
Am Wochenende 20.09. und 21.09.2025 wird die Ausstellung in Pforzen geöffnet sein. Sie wird als erweiterte Ausstellung angekündigt.
Zum Verständnis:
UDO = Urzeitliches Diorama Ostallgäu, Udo = männliches Individuum von Danuvius guggenmosi. Teilweise werden die Titel ausschließlich in Großbuchstaben widergegeben, so dass man hier nicht unterscheiden kann, ob nun UDO oder Udo gemeint ist.
Funde in Pforzen gibt es auch zu Alemannen und Kelten, so ist eine "Ausstellung zu den Funden in Pforzen" nicht ausreichend verständlich. Archäologen denken hier eher an die bedeutende "Runenschnalle von Pforzen", eine silberne alemannische Gürtelschnalle.
Einheitliche und eindeutige Titel wären wünschenswert.
Diese Wanderausstellung ist nicht zu verwechseln mit der Wanderausstellung "Molassic Park".
Danuvius & Buronius
Die Menschenaffen der Hammerschmiede
Ausstellung zu Danuvius guggenmosi und Buronius manfredschmidi
in der Universität Tübingen, Paläontologische Sammlung
10. Juni - 27. September 2024
Folder "Danuvius & Buronius"
Linke Knieschiebe von Buronius manfredschmidi in verschiedenen Ansichten. Balken = 1cm.
Foto: Agnes Fatz, Uni Tübingen
Die Ausstellung bestand aus drei Vitrinen und drei Textständern. Es wurden lediglich Repliken von den Fossilien des männlichen Danuvius, dessen rekonstruierte Maske des Gesichtsschädels und Repliken der drei Funde des Buronius gezeigt.
Neue Erkenntnisse hielten sich in Grenzen. Wer sich mit dem Thema Danuvius oder Buronius beschäftigt, ist mit dem Studium der Veröffentlichungen besser dran.
Bauernhofmuseum Jexhof: Udos Welt
links: Miozän-Garten, Foto: Dr. Christian Laugwitz - rechts: Blick in die Ausstellung
Udos Welt. Leben im subtropischen Alpenvorland vor 12 Mio. Jahren
Sonderausstellung im Bauernhofmuseum Jexhof
in 82296 Schöngeising bei Fürstenfeldbruck
vom 07. Juli 2022 bis 04. Februar 2024
Hier wurden Themen um Danuvius guggenmosi präsentiert. So wurde ein Miozän-Garten gleich vor dem Museum angelegt, der die Botanik vor etwa 12 Mio. Jahren näher bringen sollte. Die Krebsschere ist eine Pflanze!
Die aufbereiteten Themen ergänzten den einzigartigen Fund des Menschenaffen, so dass wir seine damalige Umwelt besser verstehen, nachvollziehen konnten.
Vom Affen zum Ich - Lucy, Udo, Neandertaler. Auf der Spur der Urzeit-Menschen.
Stadtmuseum Inoglstadt
Zentrum Stadtgeschichte - Stadt Ingolstadt
28.02.2023 bis 25.06.2023
Eine Ausstellung der Firma Expo-Fauna, Herr Luksch, Tussenhausen
Da ich persönlich diese Ausstelllung nicht besucht habe, kann ich hier keine Beschreibung abgeben. Ich gehe davon aus, dass hier die Weichteilrekonstruktionen der Pforzener Ausstellung gezeigt wurden. Lucy ist ein Menschenaffe, vielleicht ein Vormensch, aber "Udo" ist ein Menschenaffe und sicherlich kein Mensch. So ist der Titel eine ungünstige Wahl.
Tübingen MUT: UDO - Der erste Fußgänger
Fotos: V. Marquardt, MUT
MUT in Tübingen im Schloss Hohentübingen, MUT = Museum der Universität Tübingen
31.01.2020 bis 31.05.2020, verlängert bis 01.11.2020 (unter Corona-Bedingungen)
Die erste Ausstellung zu Danuvius guggenmosi fand in Tübingen statt:
Hier konnten Repliken der Funde des männlichen Individuums bestaunt werden.
Diese Ausstellung sollte auch nach Pforzen geholt werden, was aber nicht passierte.
Texttafeln in Pforzen
Das linke Schild steht am Ortseingang an der Wertachbrücke, das rechte Schild steht vor dem Gemeindegebäude.
"Der aufrechte Gang kommt aus Pforzen" ist wissenschaftlich nicht belegt. Das Jahr 2019 war nicht das Fundjahr, sondern das Jahr der Veröffentlichung des Fundes. (beide Fotos 2021)
Der Rostudo steht in Pforzen vor der Schule. (Foto 2020)
Udo Info Box in Pforzen
Linkes Foto: 12.08.2022, rechtes Foto 05.06.2025
Im Juni 2022 wurde am Kreisverkehr der B16 in Pforzen eine Infobox zu Danuvius mit wechselnden Präsentationen aufgestellt. Diese Infobox diente als vorübergehende Zwischenlösung, bis der geplante Pavillon von der Gemeinde fertig gestellt sein würde. Seit Juni 2025 ist die Infobox dementsprechend wieder verschwunden.
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